Der alljährliche Tag des Ehrenamts am 5. Dezember soll uns daran erinnern, wie wichtig Freiwilligenarbeit in unserer Gesellschaft ist. Das reicht von sporadischen Einsätzen bei Hochwasserkatastrophen bis hin zu regelmäßigem Engagement als Rettungssanitäterin oder Deutschlehrer. Dazu gehören auch die zehntausenden Menschen, die tagtäglich in Betriebsräten und Personalvertretungen ihren Kolleg:innen eine kräftige Stimme geben.
Die Motivation, freiwillig einen Teil der eigenen Lebenszeit für andere Menschen zu nutzen, ist recht simpel: Man will die Welt ein Stückchen besser machen. Man möchte, dass es den Menschen um einen herum gut geht – und das, ohne unmittelbar etwas zurückzubekommen. Das Ehrenamt gilt für mich als lebendiges Beispiel für gesellschaftliche Solidarität. Ein wunderbares Argument gegen fehlgeleitete¬ Wirtschaftswissenschaftler:innen und verblendete Marktideologen, die uns erzählen wollen, dass Menschen nur ihren eigenen Nutzen maximieren wollen.
In Dankesreden zu ehrenamtlichem Einsatz vergessen viele Redner:innen aus Politik und Wirtschaft gerne auf Betriebsrätinnen und Betriebsräte. Das ist nicht verwunderlich. Im Vergleich zu wohltätiger Freiwilligenarbeit ist der Betriebsrat ein politisches Ehrenamt. Er fordert in seinem Streben nach Gerechtigkeit und Fairness in der Arbeitswelt vorherrschende Machtstrukturen heraus. Einfluss und Mitbestimmung von Arbeiter:innen und Angestellten passt jedoch so manchen Wirtschaftsbossen nicht ins Konzept. Ein guter Grund, das Scheinwerferlicht umso mehr auf Betriebsräte und Personalvertretungen zu richten, auf das Ehrenamt für Demokratie.
Österreich hat einen gut ausgebauten Sozialstaat. Arbeiter:innen und Angestellte haben im Vergleich zu anderen Ländern starke Rechte. Das ist kein Zufall, sondern geht auf die enge Zusammenarbeit der „Drei“ zurück: Betriebsrat bzw. Personalvertretung, Gewerkschaft und AK.
Alle Beschäftigten sollen wissen:
Deine Drei sind für dich da!