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Wohlstandsbericht

Wohl­stand geht zurück

Pan­de­mie und Teuerung haben zu Rück­schlä­gen in der Ent­wick­lung des Wohl­stands geführt. Ge­sun­ken ist auch die Qua­li­tät der Ar­beits­plätze, zeigt der AK Wohl­stands­be­richt.

Martina Fassler
06.12.2023

 

© AK Wien

Das Brutto­in­lands­pro­dukt do­mi­nier­te lange die wirt­schafts­po­li­ti­sche Dis­kussion. Diese Kenn­zahl sagt jedoch wenig darüber aus, wie es um das Wohl­ergehen der Bevöl­kerung bestellt ist. Die AK erstellt deshalb seit 2018 den Wohl­stands­bericht. Er misst die Entwicklung des Fortschritts in fünf Feldern: Fair verteilter Wohlstand, Voll­beschäftigung und gute Arbeit, Lebens­qualität, intakte Umwelt und ökono­mische Stabilität.

Arbeits­zu­frieden­heit im Sink­flug

„Wir stellen erstmals Rück­schritte bei allen fünf Wohl­fahrts­zielen fest“, sagt Sybille Pirklbauer, Leiterin der Abteilung Sozial­politik in der AK Wien. Beim Teilziel „Voll­beschäftigung und gute Arbeit“ sticht die schlechte Bewertung bei der Qualität der Arbeits­plätze hervor. Der Stress­pegel ist in vielen Jobs massiv ange­stiegen. Angesichts der Teuerung reicht für viele das Ein­kommen nicht mehr aus. Zugleich findet ein gesell­schaftlicher Wandel statt. „Das Bedürfnis nach einer besseren Verein­barkeit von Beruf und Familie rückt in den Vordergrund“, so Pirklbauer. Einzig die Ent­wicklung der Mit­bestimmung in der Arbeits­welt wird positiv bewertet. So haben die Sozial­partner in der Pandemie die Kurz­arbeit erfolgreich verhandelt.


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AK Wohlstandsbericht

Hier findest du die Analyse des gesellschaftlichen Fortschritts in Österreich. Analysiert wird in dem Bericht der Zeitraum ab 2019 mit einem Ausblick bis 2024. 

"Wir brau­chen ein so­zial-öko­lo­gi­sches In­ves­ti­tions­pa­ket und eine Qua­­li­fi­zie­rungs­offen­si­ve."

Sybille Pirklbauer, AK Wien

Sybille Pirklbauer, AK Wien © Lisi Specht
© Lisi Specht
Sybille Pirklbauer, AK Wien

Baustelle Qualifizierung

Beim Teilziel „Lebens­qualität“ wirken sich die steigenden Wohn­kosten besonders negativ aus. Probleme bestehen im Bereich der Qualifizierung. Viele Ausbildungs­angebote bleiben jenen, die eine Ausbildung bräuchten, verschlossen. Ein Projekt, das es nieder­schwelliger angeht, ist der Ökobooster. Gemeinsam mit dem waff und dem AMS Wien hat die AK dieses Projekt auf die Beine gestellt, das für Fachkräfte im Bereich Klima­schutz sorgt und auf dem Arbeits­markt benachteiligte Gruppen qualifiziert. Damit die Teilnehmer:innen gut vorbereitet in die Ausbildung einsteigen, werden ihnen in einer sechsmonatigen Einstiegs­phase praxisorientiert Deutsch- und Mathematik­kenntnisse vermittelt. Vor Ort gibt es dafür zweisprachige Trainer:innen.

Jetzt investieren

„Wir brauchen rasch ein sozial-ökologisches Investitions­paket und eine um­fassende Quali­fizierungs­offensive“, verlangt Pirklbauer. Zusätzlich müssten schlechte Arbeits­bedingungen zurückgedrängt werden. „Und auch vor einer schrittweisen Arbeits­­zeit­verkürzung bei vollem Lohn- und Personal­ausgleich wird sich Österreich mittelfristig nicht verschließen können“, ist Pirklbauer überzeugt.



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Ökobooster

Das Projekt Ökobooster ermöglicht eine Ausbildung als Elektriker:in oder Installateur:in für Personen zwischen 18 und 25 Jahren, die beim AMS für Jugendliche vorgemerkt sind.

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