Mit „Sau-guten Jobs“, aber ohne Fleisch, wirbt die vegane Fastfood-Kette Swing Kitchen auf ihrer Homepage um neue Mitarbeiter:innen. Doch dem einen oder anderen Teammitglied wird diese Anpreisung wohl im Halse steckenbleiben. Das heimische Unternehmen soll mehr Mitsprache durch die Belegschaft verhindern wollen, wie Medienberichte in den Tageszeitungen „Kurier“ und „Der Standard“ aufgezeigt haben.
In der Berichterstattung wurden Vorwürfe von ehemaligen und aktuellen Mitarbeiter:innen erhoben, dass es rund um die Betriebsratsgründung zu Konflikten mit der Geschäftsführung kam – bis hin zu Kündigungen. Die Geschäftsführung wies diese Anschuldigungen zurück.
Der Fall gibt Anlass, sich das sogenannte „Union Busting“ genauer anzuschauen – das gezielte Be- und Verhindern von Betriebsratsarbeit. Bei Union Busting handelt es sich um die systematische Bekämpfung von Arbeitnehmer:innen-Vertretungen. Historisch gesehen hat dies eine lange Tradition, die bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts in den USA zurückreicht.
Aber auch im Europa des 21. Jahrhunderts ist diese Methode leider keine Seltenheit, wie eine neue Studie der Hans-Böckler-Stiftung für Deutschland zeigt: Jede fünfte Neugründung von Betriebsräten wird arbeitgeberseitig behindert.
Für Österreich stellen Fachleute ebenfalls einen negativen Trend fest. Bei einem Gründungsvorhaben empfiehlt es sich daher von Anfang an die jeweilige Teilgewerkschaft einzubinden. Bereits vor der ersten Handlung in Richtung Betriebsratswahl sollte man sich erkundigen und beraten lassen. In Gesprächen mit den Expert:innen der Gewerkschaft kann im Fall der Be- oder Verhinderung eines Betriebsrats das weitere Vorgehen individuell besprochen werden.