In Österreich ist eine Debatte entbrannt, bei der es um mehr geht als um Geld. Sie zielt auf ein Herzstück der Republik: die Sozialpartnerschaft. Eine österreichische Errungenschaft, die international nicht umsonst beneidet wird. Sie sichert den Beschäftigten hierzulande gerechte Einkommen, jährliche Lohnerhöhungen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld und vieles mehr. 98 Prozent der Arbeitnehmer:innen in Österreich sind durch Kollektivverträge geschützt. Seite an Seite mit den Gewerkschaften vertritt die Arbeiterkammer im Rahmen der Sozialpartnerschaft die Stimmen der arbeitenden Menschen.
Doch Gegner:innen einer starken Arbeitnehmer:innenbewegung nutzen die Gunst der Stunde, um Stimmung gegen die Arbeiterkammer zu machen. Damit greifen sie nicht nur ein Herzstück der Sozialpartnerschaft an, sie versuchen auch, die Rechte der vier Millionen Mitglieder der Arbeiterkammer einzuschränken. Gerade Betriebsrät:innen können dazu beitragen, dieser Entwicklung entgegenzutreten. Sie können die Fakten und Leistungen aufzeigen, die in der Debatte gern unter den Tisch fallen und Fragen ihrer Belegschaft zu einer aufgeheizten politischen Debatte sachlich einordnen.
Wie erfolgreich die Arbeiterkammer ihre Mitglieder unterstützt, zeigt sich in Zahlen: 824 Millionen Euro wurden im Jahr 2024 für die Mitglieder erreicht. Ob für unbezahlte Überstunden, nicht rechtmäßige Kündigungen, für Schadensersatz bei Diskriminierung – und mehr. Die AK Jurist:innen können von ihren Mitgliedern im direkten Kontakt um Rat gefragt werden. Denn die AK begleitet durch das gesamte Arbeitsleben – vom Einstieg in den Beruf über die Familiengründung bis zur Pensionierung.
Im Jahr 2024 führten die Expert:innen der AK rund 2,4 Millionen Beratungen durch, pro Tag waren das 9.600 Beratungen. Und wenn es sein muss, zieht die AK für ihre Mitglieder auch vor Gericht. Im Jahr 2024 wurden Mitglieder 92.000-mal gerichtlich und außergerichtlich von der AK vertreten.
Gleichzeitig setzen sich ihre Expert:innen interessenpolitisch für die arbeitenden Menschen in Österreich ein: Sie begutachten Gesetze, erkennen Fallstricke und bekämpfen Betrug. Es ist diese Mischung aus Theorie und Praxis, die die Arbeiterkammer einzigartig macht.
Hier findest du alle Infos zu den Leistungen der AK.
Der Einsatz der Arbeiterkammer für ihre Mitglieder bleibt nicht ungesehen. 86 Prozent der Gesamtbevölkerung finden, dass die AK guten Service für ihre Mitglieder bietet. Und knapp 90 Prozent stimmen zu, dass sich die AK für die Interessen ihrer Mitglieder einsetzt. Das starke Vertrauen der Bevölkerung gibt der AK Rückhalt, um gegen politische Fehlentwicklungen entschlossen anzukämpfen. Seien es Debatten über eine 41-Stunden-Woche oder die Umdeutung von Krankenstandstagen als Urlaub.
Der Schutz der gesetzlichen Mitgliedschaft ist mehr als eine Formalität, er ist demokratiepolitisch notwendig. Er gewährleistet, dass die AK unabhängig bleibt, selbst wenn politische Kräfte Arbeitnehmer:innenrechte infrage stellen. So bleibt für Beschäftigte ein verlässlicher Rechtsschutz und eine wirksame Kontrolle des Arbeitsmarkts gesichert.
Wie wichtig diese Unterstützung ist, zeigen zahllose Geschichten aus dem Beratungsalltag: Zuletzt erkämpfte die Arbeiterkammer etwa 43.000 Euro für vier Arbeiter, die Tag und Nacht in einem Hotel in der Steiermark schufteten, dann gekündigt wurden und auf 2.000 Überstunden sitzen blieben. Ein Erfolg, der stellvertretend für viele weitere steht.
Finanziert wird diese Einsatzkraft der Arbeiterkammer nicht durch Steuern, sondern durch einen geringen Beitrag ihrer Mitglieder. Das ist im AK Gesetz verankert. Wer also ein mittleres Einkommen hat, zahlt monatlich rund 11 Euro Mitgliedsbeitrag – was günstiger ist als jede Rechtsschutzversicherung, aber ein umfangreicheres Leistungspaket bietet. Immerhin nimmt die AK es auch mit globalen Riesen wie etwa Netflix auf. Davon profitiert ein Großteil der Österreicher:innen.
Damit steht die Arbeiterkammer als Gegengewicht zur milliardenschweren Lobby von Konzernen und Großunternehmern in Österreich für die arbeitenden Menschen ein. Sie kämpft für faire Arbeitsbedingungen, faire Preise und leistbares Wohnen. Die Sozialpartnerschaft, als rot-weiß-roter Weg der Zusammenarbeit, bringt den Beschäftigten und der Wirtschaft Sicherheit. Die aktuelle Debatte greift daher zu kurz. Es geht um mehr.