In immer kürzeren Abständen prasseln Angriffe auf die Arbeiterkammer ein. Wir hätten zu viel Geld, wir würden zu viel verdienen, die Wahl sei viel zu teuer, wir sollen den Beitrag senken. Für mich ist eines ganz klar: Wer die AK angreift, greift die Institution an, die an der Seite von vier Millionen Arbeitnehmer:innen steht, wenn es brenzlig wird.
Es ist einfach erklärt: Wer uns kritisiert, will nichts verbessern. Wer uns kritisiert, will die Arbeitnehmer:innen schwächen, damit niemand mehr gegen üble Praktiken in der Arbeitswelt auftreten kann. Unsere Gegner:innen wollen nicht, dass es jemanden in diesem Land gibt, der unbezahlte Überstunden oder nicht bezahlte Löhne für die Arbeitnehmer:innen einklagt. Sie wollen nicht, dass jemand Mieter:innen hilft, wenn Vermieter sie über den Tisch ziehen. Sie wollen keine Sammelklagen gegen Fitnesscenter, die ihren Kund:innen unfaire Vertragsklauseln aufzwingen.
Gemeinsam mit Betriebsrät:innen, Personalvertreter:innen und Gewerkschaften ist die Arbeiterkammer die einzige Institution im Land, die auf die knapp vier Millionen Arbeitnehmer:innen schaut. Das kann man schön mit Leistungsbilanzen erklären – oder mit ganz konkreten Fällen: Eine Angestellte, die wegen ihrer Schwangerschaft gekündigt wurde – für sie hat die AK über 10.000 Euro herausgeholt. Ein Arbeiter hat über 200 Überstunden gemacht, dank der AK musste die Firma knapp 11.000 Euro nachzahlen. Für eine Studentin, die neben dem Studium in einer Boutique jobbte, hat die AK rund 1.700 Euro für unbezahlte Überstunden und abgezogene Krankenstandstage herausgeholt. Tagtäglich kommen Menschen mit solchen und ähnlichen Anliegen zu ihren Vertretungen in den Betrieben, in die Gewerkschaften und in die Arbeiterkammern. Sie alle sind in Österreich automatisch Mitglieder der Arbeiterkammer. Das ist gut und wichtig, denn private Anwälte können sich die wenigsten leisten.
Wir sind bei Notfällen in der Arbeitswelt die Rettung für die Arbeitnehmer:innen – und auf die Rettung schießt man nicht!