Imagebild Attacken AK © freepik
Kommentar

Durchsichtige Attacken

In letzter Zeit häufen sich Angriffe gegen die AK. Was steckt dahinter? Ein Kom­men­tar von AK Präsi­dentin Renate Anderl.

Renate  Anderl
23.10.2023

In immer kürzeren Abständen prasseln Angriffe auf die Arbeiterkammer ein. Wir hätten zu viel Geld, wir würden zu viel verdienen, die Wahl sei viel zu teuer, wir sollen den Beitrag senken. Für mich ist eines ganz klar: Wer die AK angreift, greift die Insti­tution an, die an der Seite von vier Millionen Arbeit­nehmer:in­nen steht, wenn es brenzlig wird. 

Es ist einfach erklärt: Wer uns kritisiert, will nichts verbessern. Wer uns kritisiert, will die Arbeit­nehmer:in­nen schwächen, damit niemand mehr gegen üble Praktiken in der Arbeits­welt auftreten kann. Unsere Gegner:innen wollen nicht, dass es jemanden in diesem Land gibt, der unbezahlte Über­stunden oder nicht bezahlte Löhne für die Arbeit­nehmer:innen einklagt. Sie wollen nicht, dass jemand Mieter:innen hilft, wenn Vermieter sie über den Tisch ziehen. Sie wollen keine Sammel­klagen gegen Fitness­center, die ihren Kund:innen unfaire Vertrags­klauseln aufzwingen. 



Renate Anderl, AK Präsidentin © Alissar Najjar
© Alissar Najjar
Renate Anderl, AK Präsidentin

Gemeinsam mit Betriebs­rät:innen, Personal­vertreter:innen und Gewerkschaften ist die Arbeiter­kammer die einzige Institution im Land, die auf die knapp vier Millionen Arbeit­neh­mer:in­nen schaut. Das kann man schön mit Leistungs­bilanzen erklären – oder mit ganz konkreten Fällen: Eine Angestellte, die wegen ihrer Schwanger­schaft gekündigt wurde – für sie hat die AK über 10.000 Euro herausgeholt. Ein Arbeiter hat über 200 Über­stunden gemacht, dank der AK musste die Firma knapp 11.000 Euro nachzahlen. Für eine Studentin, die neben dem Studium in einer Boutique jobbte, hat die AK rund 1.700 Euro für unbezahlte Überstunden und abgezogene Kranken­stands­tage herausgeholt. Tagtäglich kommen Menschen mit solchen und ähnlichen Anliegen zu ihren Vertre­tungen in den Betrieben, in die Gewerk­schaften und in die Arbeiter­kammern. Sie alle sind in Österreich automatisch Mitglieder der Arbeiter­kammer. Das ist gut und wichtig, denn private Anwälte können sich die wenigsten leisten. 

Wir sind bei Not­fällen in der Arbeits­welt die Rettung für die Arbeit­nehmer:innen – und auf die Rettung schießt man nicht!


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