Nermin, der Hobby-Schiedsrichter und Betriebsrat. Natascha, die Elektrotechnikerin und Jugendvertrauensrätin. Sabine, die Eisenbahnerin und AK-Kammerrätin. Sie sind wie geschaffen dafür, bei der Infooffensive von AK und ÖGB mitzumachen. Genauso wie du als Betriebsrat oder Betriebsrätin.
Denn wer, wenn nicht du, kennt sich besser aus? Wer, wenn nicht du, kann den Beschäftigten sagen: „Deine Drei“ sind für dich da – Betriebsrat, Gewerkschaft und Arbeiterkammer.
Schwerpunkte der Infooffensive:
Alle Umfragen zeigen es: Die Menschen schätzen die Betriebsrät:innen, die Gewerkschaft und die Arbeiterkammer – wenn sie wissen, was die drei eigentlich tun.
Denn noch immer gibt es viele Beschäftigte, denen das nicht klar ist. Wer glaubt, auf sich allein gestellt zu sein, fühlt sich oft zu schwach, um gegen Ungerechtigkeiten aufzubegehren.
Höchste Zeit also, mit niederschwelligen Informationen den Beschäftigten zu sagen: Du bist stärker als du denkst!
Nermin Burzic, Betriebsrat
Beim Jobeinstieg, aber auch im Arbeitsleben drängt sich eine Frage auf: Wie viel Geld bekomme ich für meine Arbeit? Wer nicht weiß, dass es einen Kollektivvertrag gibt, den die Gewerkschaft verhandelt, kann nicht auf seine Rechte pochen.
Unter dem Motto „Du hast mehr verdient“ werden die Beschäftigten im Rahmen der Infooffensive deshalb auf das Thema angesprochen und darüber informiert, wie sie Betriebsrat, Gewerkschaft und AK nutzen können.
Nermin Burzic, langjähriger Betriebsratsvorsitzender bei Collini Wien, einem Unternehmen aus der metalltechnischen Industrie, sorgt für faire Löhne im Betrieb. „Manchmal gibt es Fehler im Lohnbüro, zum Beispiel, dass eine Zulage nicht ausbezahlt wurde. Dann kümmere ich mich darum.“
Erfolgreich hat der Oberflächentechniker zudem eine Corona-Prämie für die Beschäftigten ausgehandelt, denn im Unternehmen waren während der Pandemie die Auftragsbücher voll.
Anderer Schauplatz, selbes Thema: Schon während ihres Studiums der Medientechnik heuerte Sabine Fleckinger als Web Consultant beim ÖBB-Business Competence Center an – einem Unternehmen des ÖBB-Konzerns mit rund 1.600 Beschäftigten. Seit 2015 ist sie im Betriebsrat.
Aktiv ist Sabine auch in der Gewerkschaft vida und in der AK: Sie ist Kammerrätin und damit Abgeordnete im AK-Parlament. „Gemeinsam mit der Gewerkschaft haben wir als Betriebsrat für mehr als hundert Mitarbeiter:innen, die falsch eingestuft waren, eine höhere Einstufung erreicht“, erzählt Sabine. Teils einigte man sich auf dem Verhandlungsweg, teils führte der Betriebsrat die Auseinandersetzung vor Gericht.
Wie viel Zeit habe ich für mich, wie planbar ist die Freizeit? Auch das ist wesentlich für die Lebensqualität. Deshalb werden auch das Thema Arbeitszeit und die Vereinbarkeit von Kind und Job im Rahmen der Infooffensive angesprochen.
Manche Vorgesetzte denken, ihre Beschäftigten müssten ständig für die Firma erreichbar sein. Das stimmt natürlich nicht.
Eltern können zudem auf eine Reihe von Rechten pochen, um Kind und Job besser zu vereinbaren. Und auch Services, die den Beschäftigten weiterhelfen, wie der , werden im Rahmen der Infooffensive bekannt gemacht.
Natascha Ficulovic, JVR Opel Wien
„In der Schule lernt man leider kaum etwas über AK, ÖGB und Betriebsrat“, sagt Natascha Ficulovic. Sie engagiert sich als Jugendvertrauensrätin bei Opel Wien und ist Jugendvorsitzende der PRO-GE Wien. Natascha ist es ein Anliegen, dass Lehrlinge Bescheid wissen, welche Rechte sie haben. Dürfen Lehrlinge Überstunden machen? Müssen sie alles erledigen oder dürfen sie Hilfsdienste, die nicht zum Berufsbild gehören, verweigern? Natascha schaut darauf, dass die Lehrlinge ihre Rechte kennen.
Sie vermittelt ihnen auch, was Solidarität bedeutet. „Weihnachts- und Urlaubsgeld gibt es nur dank Kollektivvertrag. Einen starken Kollektivvertrag gibt es nur mit vielen Mitgliedern. Deshalb ist es wichtig, bei der Gewerkschaft zu sein.“ Da junge Menschen und Beschäftigte, die noch nicht so lange hier leben, oft nicht wissen, was sie an den Dreien haben, ist es ganz besonders wichtig, diese beiden Zielgruppen zu informieren.
Einer, der erlebt hat, wie es ist, in einem fremden Land neu anzufangen, ist Nermin Burzic. 1992 floh er vor dem Krieg in Bosnien. Schon in der Schule war er Klassensprecher. Als Schiedsrichter lebt Nermin auch an Wochenenden auf dem grünen Rasen seinen Gerechtigkeitssinn aus. „Betriebsrat bin ich geworden, weil mich einige Kolleg:innen ermuntert haben, zu kandidieren“, erzählt er. Der Vergleich mit anderen Ländern macht ihn sicher: „Österreich hat einen starken Sozialstaat. Das ist das Ergebnis davon, dass wir drei starke Vertretungen für die Beschäftigten haben.“ Nermin schaut darauf, dass im Betrieb auch Menschen nicht österreichischer Herkunft erfahren, wie das Zusammenspiel der Drei funktioniert.
Viele Beschäftigte stehen der Gewerkschaft positiv gegenüber. Doch manche werden nie gefragt, ob sie Mitglied werden möchten. Das wollen wir ändern.
Auf sämtlichen Infomaterialien ist die Ermutigung „Nutze deine Kräfte“ mit einer klaren Aufforderung verknüpft: Mach stark, was dich stark macht. Tritt bei!
Auf der Website www.deineDrei.at finden Beschäftigte konkrete Informationen, wie sie Betriebsrat, ÖGB und AK nutzen können.
Zusätzlich gibt es eine Broschüre für Betriebsrät:innen und Folder zum Verteilen im Betrieb und im öffentlichen Raum. Alle Infomaterialien zum Herunterladen oder Bestellen gibt es unter www.deineDrei.at/aktivwerden.
Für Personalvertreter:innen und die von ihnen vertretenen Beschäftigten gibt es mehr Infos sowie Folder und Broschüren zum Herunterladen unter www.deinedrei.at/pv