Über 70.000 Betriebsrät:innen im ganzen Land machen tagtäglich mit ihrer wertvollen Arbeit das Leben ihrer Kolleg:innen besser. Damit es in Österreichs Betrieben künftig noch mehr Belegschaftsvertreter:innen gibt, hat der ÖGB die Kampagne „Sei auch du die starke Stimme“ ins Leben gerufen.
Die Ergebnisse bisher können sich sehen lassen: Hunderte neue Betriebsräte wurden gegründet. Sie treten an, um für noch mehr Fairness in der Arbeitswelt zu sorgen. Eine der Erfolgsgeschichten kommt aus Niederösterreich.
Melanie Spitzer, Betriebsratsvorsitzende
Kurz nachdem sie im November 2019 bei MSD Animal Health Danube Biotech GmbH, einem Produktionsstandort für Tiermedizin in Krems an der Donau, zu arbeiten begonnen hatte, hat sich Melanie Spitzer gedacht: „Hier gibt es keinen Betriebsrat, aber wir brauchen unbedingt einen“.
Da das Unternehmen wächst und wächst, war für Melanie klar, dass die Beschäftigten eine starke Stimme brauchen, da sicherlich auch einige arbeitsrechtliche Hürden zu nehmen und Stolpersteine zu überwinden sind.
Inspiriert durch die ÖGB-Betriebsratskampagne hat sie ihr Vorhaben schnell umgesetzt, erinnert sich Melanie: „Ich habe bei der Gewerkschaft PRO-GE angerufen und wurde sofort super unterstützt. Unser betriebsbetreuender Sekretär Franz Gansch stand und steht mir auch heute noch mit Rat und Tat zur Seite.“
Der Gewerkschafter weiß noch, dass „Melanie sehr entschlossen gewirkt hat. Sie hat Mut gezeigt und gesagt, sie wolle das unbedingt machen. Wirklich toll!“.
Zu tun gibt es für das dreiköpfige BR-Team genug. „Wir beginnen etwa mit Schichtbetrieb und da gibt es einiges zu klären. Aber unser Verhältnis zur Geschäftsführung ist gut und sie unterstützt uns auch sehr“, ist Melanie zufrieden.
Um sich bestens auf die Herausforderungen vorzubereiten, werden Melanie und ihre beiden Kolleg:innen heuer auch Betriebsratsseminare besuchen.
Es ist nie falsch, einen Betriebsrat zu haben – auch nicht für ein Unternehmen. Melanie ist überzeugt, dass dies für beide Seiten eine Win-win-Situation ist.
Kommunikation ist für sie der Schlüssel, weil „jede Seite muss gehört werden und gemeinsam kann man an Lösungen arbeiten“. Ein weiterer Grundsatz ist: „Als Betriebsrat möchten wir uns für ein WIR einsetzen und nicht für ein ICH.