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Mitbestimmung

Stärker mit Betriebsrat

Betriebsrät:innen und Personal­vertreter:innen setzen sich Tag für Tag für ihre Kolleg:innen ein. Der ÖGB nimmt das zum Anlass und hat deshalb für den 7. April den Tag der betrieblichen Mitbestimmung ausgerufen. Das ist ein guter Grund, anzustoßen. 
Theresa Goisauf
27.03.2024

Denn je mehr Mitbestimmung, desto besser sind die Arbeits­bedingungen. Auch die aktuelle Mitbestimmungs­studie zeigt, dass die Beschäftigten wissen, was sie am Betriebsrat haben.

Mehr Rechte, höhere Einkommen 

Durch ihre Arbeit sichern Belegschafts­vertreter:innen den Beschäftigten eine starke Stimme am Arbeitsplatz. Arbeiter:innen und Angestellte haben mit Betriebsrat mehr Rechte und werden besser in betriebliche Entscheidungen eingebunden. Außerdem haben sie stabilere Beschäftigungs­verhältnisse und höhere Einkommen. Kein Wunder, dass sich viele, die keinen Betriebsrat haben, einen wünschen.



 

Renate Anderl, AK Präsidentin © Sebastian Philipp
© Sebastian Philipp
Renate Anderl, AK Präsidentin
„Gesetz­li­che Maß­nah­men müssen da­für sor­gen, dass diese wich­tige Tä­tig­keit, die den Arbeit­neh­mer:in­nen sehr vie­le Vor­tei­le bringt, ge­schützt wird.“

Renate Anderl, AK Präsi­dentin 

 

© AKtuell. Quelle: IFES

 

Arbeitgeber gegen Betriebsrat

Manche Chefs reden den Betriebsrat schlecht und versuchen, ihn zu verhindern. Sie schüchtern Beschäftigte, die einen Betriebsrat gründen wollen, ein. „So viele Betriebsrats­verhinderungen wie in den letzten fünf Jahren gab es noch nie“, sagte vida-Gewerkschaftsjurist Robert Steier kürzlich in einem Beitrag von Arbeit & Wirtschaft. Das ist ein massiver Eingriff in die Rechte der Arbeitnehmer:innen. 

In Deutschland ist die Behinderung einer Betriebsratswahl eine strafbare Handlung. Die AK will ebenfalls schärfere rechtliche Maßnahmen bei der Verhinderung von Betriebsratsgründungen: „Gesetzliche Maßnahmen müssen dafür sorgen, dass diese wichtige Tätigkeit, die den Arbeitnehmer:innen sehr viele Vorteile bringt, geschützt wird“, fordert AK Präsidentin Renate Anderl. 


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Tipp Symbolbild © AK Wien

Betriebsräte unter Beschuss

Den ganzen Beitrag zum „Union Busting“ findest du im A&W Magazin.

Wertschätzung seitens der Arbeitnehmer:innen 

Die Beschäftigten stehen klar hinter dem Betriebsrat. Aus der aktuellen Mitbestimmungsstudie wissen wir: 84 Prozent halten den Betriebsrat für wichtig. In Betrieben mit Betriebsrat ist die Zustimmung noch höher. Willi Mernyi, Leitender Sekretär des ÖGB für Organisation, bekräftigt dies: „Ein Betriebsrat kann mehr durchsetzen als eine Einzelperson. Wenn es im Betrieb Wickel gibt, finden noch mehr, ein Betriebsrat ist wichtig.“ 


Sichere Arbeitsplätze

Die Mitbestimmungsstudie zeigt: Betriebsrät:innen werden gebraucht, wenn es um die Sicherheit am Arbeitsplatz geht. Beschäftigte wenden sich vor allem an den Betriebsrat, wenn es um Lohn- oder Gehaltsfragen geht, oder wenn sie mit der hohen Arbeitsbelastung nicht mehr fertig werden. Themen, die ohne Betriebsrat häufig unbesprochen bleiben.

Gleichzeitig ist Betriebsratsarbeit oft ein hartes Pflaster. Um die Arbeitsbedingungen ihrer Kolleg:innen zu verbessern, zeigen Betriebsrät:innen und Personalvertreter:innen unermüdlichen Einsatz. Die Inhalte ihrer Arbeit sind zeitaufwendiger, anspruchsvoller und umfangreicher; der Druck und die zeitliche Überlastung hoch. Viele von ihnen arbeiten über das wöchentliche Arbeitsausmaß hinaus; auch in ihrer Freizeit kümmern sie sich. Nur jede:r Vierte kann die Betriebsratstätigkeit vollständig in seiner Arbeitszeit ausüben. Doch der Einsatz lohnt sich – für die Gesellschaft und für den einzelnen Beschäftigten. 


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Kurzbericht Mitbestimmungsstudie

Hier findest du den IFES-Kurzbericht. Befragt wurden 2.500 Arbeitnehmer:innen in Österreich im Zeit­raum Juni bis September 2022.

Betriebsrät:innen stärken Demokratie 

Wenn es einen Betriebsrat gibt, haben Arbeiter:innen und Angestellte mehr Möglichkeiten, im Betrieb mitzuwirken. Betriebliche Mitbestimmung fördert und stabilisiert die Demokratie. Wo es einen Betriebsrat gibt, wissen Beschäftigte besser über Gewerkschaft und AK Bescheid, so ein wichtiges Fazit der Studie. „Wer uns drei kennt, der baut auf uns – und kommt besser zu seinen Rechten“, ist Mernyi überzeugt. Dies macht es leichter, an der Interessenvertretung teilzuhaben, zum Beispiel durch die Teilnahme an der AK Wahl

Die nächste Möglichkeit gibt es schon jetzt: Bis 23. April können alle AK Mitglieder mitentscheiden, welche politische Richtung die Arbeiterkammer in den nächsten fünf Jahren einschlägt. Bei der Wahl im Betrieb sind Betriebsrät:innen wichtige Unterstützer:innen und ein treibender Faktor, möglichst viele zur Stimmabgabe zu motivieren. Und je mehr wählen gehen, desto stärker kann sich die AK für ihre Rechte einsetzen. 


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Angriffe auf Betriebsrat und Gewerkschaft © Osterland - stock.adobe.com

Was tun, wenn der Arbeitgeber gegen Betriebsrat und Gewerkschaft schießt? 

Nimm teil am Seminar „Union Busting“, am 21. Mai 2024, im BIZ der AK Wien.

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