Imagebild Arbeitssituation von LGBTIQA+ Personen ©  mast3r – stock.adobe.com
Inklusion

Zur Arbeits­situation von LGBTIQA+ Personen in Österreich

Im Pride Month Juni rückt die Lebens­realität von LGBTIQA+ Personen wieder in den Fokus. Wie sieht es diesbezüglich am Arbeitsplatz aus?
Andreas  Rauschal
06.05.2024

300.000 Beschäftigte identifizieren sich in Österreich als Teil der LGBTIQA+ Community. Sie bezeichnen sich selbst also als lesbisch, schwul, bisexuell, trans, intersexuell, queer und/oder asexuell. Outen wollen sich viele von ihnen in ihrem Job allerdings nicht. Aus Gründen der Privatsphäre und aus Angst vor einer Verschlechterung der Arbeitsbeziehungen. Das belegte im Jahr 2017 der Forschungsbericht „Arbeitssituation von LSBTI-Personen in Österreich“, durchgeführt von SORA (heute FORESIGHT) im Auftrag der AK Wien. 

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Cover Forschungsbericht SORA © AK Wien

Forschungsbericht 

Hier kannst du die Ergebnisse des Forschungs­berichts „Arbeitssituation von LSBTI-Personen in Österreich“, durchgeführt von SORA (heute FORESIGHT) im Auftrag der AK Wien, nachlesen.

 

Eva Burger,  Leiterin der Abteilung für Frauen und Familie in der AK Wien © Lisi Specht
© Lisi Specht
Eva Burger, Leiterin der Abteilung für Frauen und Familie in der AK Wien
„Es geht um ein Betriebs­kli­ma, in dem Men­schen ganz sie selbst sein und alle Tei­le ihrer Iden­tität offen leben können.“

Eva Burger, AK Wien

 

Gleich­behandlungs­gesetz verbietet Diskrimi­nierung im Job

Während­dessen ist die sexuelle Orientierung hetero­sexueller Beschäftigter im Betrieb oft allgegenwärtig, ohne dass es den Arbeit­nehmer:innen selbst bewusst wäre: Das Familienfoto als Bildschirm­hintergrund, ein Gespräch über den letzten Urlaub mit Kind und Kegel …

Doch ist dieser als klassisch gelesene Ausschnitt nur ein Teil der gelebten Realität. So verständlich die Angst vor Diskrimi­nierung daher ist, es gibt wirksame Schutzmaßnahmen. Denn das österreichische Gleich­behandlungs­gesetz verbietet Diskrimi­nierung im Job nicht nur aufgrund des Geschlechts, sondern auch aufgrund der sexuellen Orientierung. 


Das Thema besprechbar machen


Solltest du als Betriebsratsmitglied von Diskriminierung erfahren, kannst du im persönlichen Gespräch helfen, Beratung in der AK und der Gleichbehandlungs­anwaltschaft (GAW) vermitteln – oder auf die Gleichbehandlungs­kommission verweisen. 

Doch was braucht es für ein offenes Umfeld? Eva-Maria Burger, Leiterin der Abteilung Frauen und Familie der AK Wien: „Es geht um ein Betriebsklima, in dem Menschen ganz sie selbst sein und alle Teile ihrer Identität offen leben können. Um diese inklusive Unternehmens­kultur zu schaffen, braucht es mehr als nur die Diversität im Team. Es braucht aktiv gelebte Inklusion, die im besten Fall auch in den Unternehmens­prozessen und -strukturen verankert ist.“

Burger war im Jahr 2023 „Meritus“-Jurymitglied. Mit dieser Auszeichnung prämiert der Dachverband „Pride Biz Austria“ Unternehmen mit vorbildlichem Diversity-Engagement. Gibt es Best-Practice-Beispiele? Burger: „Gute Praxisbeispiele sind etwa Unternehmen, die im Betrieb als ersten Schritt einen sicheren Rahmen schaffen, um über sexuelle Orientierung und Geschlechtervielfalt zu reden. Denn bei LGBTIQA+ geht es auch darum, das Thema besprechbar zu machen.“


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Tipp Symbolbild © AK Wien

Weitere Informationen

Hier findest du Informationen der AK Wien zum Thema sexuelle Orientierung und Identität.

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