AKtuell: Worin unterscheidet sich die AK Wahl von anderen Wahlen?
Georg Sever: Das AK Gesetz besagt, dass die Wahl tunlichst im Betrieb stattfinden soll. Um möglichst viele Beschäftigte am Arbeitsort zu erreichen, können Betriebe mehrere Tage, maximal bis zu zwei Wochen, als Wahlzeitraum vorsehen.
Katrin Durinovic: Wer die Wahl im Betrieb ermöglicht, tut der Demokratie einen guten Dienst. Es geht um eine Wahl, die sich um die Belange der Arbeitswelt dreht, deshalb findet sie am besten im Betrieb statt. Man redet untereinander über die Wahl, motiviert sich gegenseitig, die Stimme abzugeben. Und man kann niederschwellig wählen, muss nirgends extra hinfahren.
Georg Sever: Anders als zum Beispiel bei der Nationalratswahl ist bei der AK Wahl jeder und jede stimmberechtigt, egal welchen Pass er oder sie hat. Ein Kriterium für die Wahlberechtigung und auch für die Kandidatur bei der AK Wahl ist, dass man selbst Arbeitnehmer:in ist.
AKtuell: Wie eruiert ihr, welche Betriebe die Wahl im Betrieb ermöglichen?
Katrin Durinovic: In Wien gibt es rund 70.000 Betriebe, darunter sehr, sehr viele Kleinstbetriebe. Dort ist der organisatorische Aufwand für die Wahl im Betrieb meist nicht machbar. Unser Ziel ist es, in den Betrieben mit Betriebsrat und in größeren Betrieben ohne Betriebsrat den Beschäftigten die Wahl im Betrieb zu ermöglichen. Dazu kontaktieren wir ab Ende August, Anfang September aktiv Tausende Betriebe, rufen an, erklären die verschiedenen Möglichkeiten der Wahl im Betrieb und versuchen eine Zustimmung für die Wahl im Betrieb zu erreichen.
AKtuell: Wen kontaktiert das Wahlbüro dazu?
Georg Sever: Unsere erste Wahl ist der Betriebsrat bzw. die Personalvertretung. Wenn es keinen bzw. keine gibt, wenden wir uns an die Geschäftsführung oder die Ansprechpartner:innen in der Personalabteilung. Es gibt auch Arbeitgeber, die ganz selbstverständlich die Wahl im Betrieb ermöglichen, weil sie wissen, dass Demokratie wichtig ist. Aber wir haben es auch mit anderen zu tun …
Katrin Durinovic: Wir wollen auch Personen, die die Wahl noch nie organisiert haben, die Scheu davor nehmen. Wir unterstützen, schulen und stellen rechtzeitig Infomaterial zur Verfügung, elektronisch und gedruckt.