Natascha Bogner-Streissler, Horst Roth, AK Wahlbüro © Markus Zahradnik
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AK Wahl 2024: Bei der Behörde auf Zeit

Wer kon­tak­tiert tau­sen­de Be­triebe, um abzu­klären, wie die AK Wahl kommen­den April abge­wickelt werden kann? Der Innen- und der Außen­dienst des AK Wahl­büros. AKtuell hat zwei Kolleg:in­nen bei ihrer Arbeit besucht.
Theresa Goisauf und Martina Fassler
11.10.2023



AK Wahlbüro © Markus Zahradnik
© Markus Zahradnik
Horst Roth und Natascha Bogner-Streissler, AK Wahlbüro

Im AK Wahl­büro in der Plößlgasse im vierten Wiener Gemeinde­bezirk hat Horst Roth seit einigen Wochen seinen Arbeitsplatz. Im Großraumbüro des Innendienstes sticht die dicht bekritzelte Schul­tafel ins Auge. Hinter Horst Roths Arbeits­platz erstreckt sich ein Regal, vollgefüllt mit Formularen. Auf zwei Bild­schirmen auf seinem Schreib­tisch hat er die Wahl­software und eine lange Excel-Liste eingeblendet. Horst Roth trägt – so wie alle Mitarbeiter:innen im Raum – ein Headphone. Digitale und analoge Arbeits­welt treffen aufeinander. 


Ein Mix aus "Neuen" und Erfah­renen

Einen Mix aus „Neuen“ und Erfahrenen findet man auch bei den 16 Mitarbeiter:innen des Innen­dienstes. Horst Roth gehört zu den Erfahrenen. Es ist das zweite Mal, dass er im Wahlbüro mitarbeitet. Sein regulärer Job ist in der Konsu­ment:in­nenschutz-Bera­tung der AK. Den Unter­schied zum Wahl­büro erklärt er so: „Im Konsu­men­ten­schutz verhelfe ich Mit­gliedern zu ihrem Recht. Ich bin der, der etwas gibt. Im Innen­dienst bin ich der, der etwas möchte – konkret einen Termin für unseren Außen­dienst verein­baren. Der klärt dann vor Ort ab, wie die AK Wahl im Betrieb effizient abge­wickelt werden kann.“



AK Wahl Termine 2024 © Arbeiterkammer
© Arbeiterkammer
Horst Roth, AK Wien © Markus Zahradnik
© Markus Zahradnik
Horst Roth, AK Wien
"Laut Gesetz soll die Wahl tun­lichst im Be­trieb statt­fin­den."

Horst Roth, AK Wahl­büro

Hinter­grund­wissen zusammen­tragen

Bis Horst Roth seiner Außen­dienst-Kollegin tatsächlich einen Termin fixieren kann, dauert es manchmal. Kein Anruf ohne Vorrecherche: Welche Betriebs­stätten gehören zum Betrieb, wie viele Beschäftigte gibt es und wer ist die geeignete Ansprech­person, wenn Betriebsrat bzw. Personal­vertretung fehlen? „In der ersten Phase kontak­tieren wir Betriebe, die auch beim letzten Mal die Wahl im Betrieb ermöglicht haben“, erzählt Horst Roth. Schwieriger wird es im Spät­herbst, wenn neue Betriebe und solche, die bislang kein betriebliches Wahl­modell genutzt haben, auf seiner Liste stehen. „Laut Gesetz soll die Wahl tunlichst im Betrieb stattfinden. Wir sind die Behörde, die das sicherstellt. Das erkläre ich und ersuche um einen persönlichen Gesprächs­termin für unseren Außen­dienst.“


Mit dem Roll­koffer durch die Stadt

Orts­wechsel zu Natascha Bogner-Streissler aus dem Außen­dienst. Ihr Büro im Wahl­büro ist nur sporadisch besetzt. Ein dick bepackter schwarzer Trolley ist ihr Begleiter, wenn sie Betriebe im ersten und im 22. Bezirk aufsucht, um die Organisation der AK Wahl zu besprechen. „Eben war ich in einer Unternehmens­beratung in der Innen­stadt. Viele der Beschäftigten stammen aus dem Ausland. Deshalb habe ich darauf hingewiesen, dass alle Arbeit­nehmer:innen, unabhängig von ihrer Staats­bürger­schaft, wahlberechtigt sind“, erzählt Natascha Bogner-Streissler.

Als langjährige Betriebsrats­fonds-Revisorin hat die AK Mitarbeiterin einen guten Einblick in Wiener Betriebe. Im Außen­dienst des Wahl­büros sind ihre Bege­gnungen noch vielfältiger. Denn auch Geschäfts­führer:innen und Firmeninhaber:innen gehören zu Kontaktpersonen für die Wahl, die sie besucht: „Gestern war ich in einer großen Unter­nehmens­zentrale, wo der Betriebsrat die Wahl organisiert. Danach in einem Hotel und in einer Vertriebs­firma für Reinigungs­geräte.“ 

Natascha Bogner-Streissl, AK Wien © Markus Zahradnik
© Markus Zahradnik
Natascha Bogner-Streissler, AK Wien

 

„Wer die Wahl im Be­trieb ab­wickelt, be­kommt von uns um­fas­sen­de Un­ter­stützung.“

Natascha Bogner-Streissler, AK Wahlbüro

Gute Argu­mente

Meist punktet sie mit ihren Argu­menten für die Abhaltung der Wahl im Betrieb. „Auch viele Arbeitgeber:innen schätzen unser Modell der sozial­partner­schaft­lichen Zusammen­arbeit. Sie wählen ihre politi­sche Vertretung in der Wirtschafts­kammer, die Arbeitnehmer:innen in der AK. Dass Kollektiv­verträge flächen­deckend gelten und so auf beiden Seiten für Sicherheit sorgen, verdanken wir diesem Kammer­system“, bringt Bogner-Streissler einige Pro-Argumente vor.

 

Vor Ort wird geklärt, wie, wann und wo die Beschäf­tigten am besten erreicht werden können. Es geht darum, die Teil­nahme an der Wahl so einfach wie möglich zu machen. „Bis die Wahl dann im April stattfindet, war ich in vielen Betrieben mehrfach. Nicht zuletzt bringe ich dort, wo es ein Wahl­lokal im Betrieb gibt, rechtzeitig die Wahl­urnen und die Wahl­unterlagen vorbei“, sagt Bogner-Streissler am Ende unseres Gesprächs. Ihre Zeit für uns ist um – sie eilt zum nächsten Außen­dienst­termin.


BRoschürentipp

Cover AK Wahl organisieren.png © AK Wien

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Unseren Ratgeber für dich mit dem Wichtigsten zur AK Wahl im Betrieb findest du in hier zum Download. Weitere Materialien, damit du deine Kolleg:innen über die AK Wahl in Wien informieren kannst, findest du hier



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