Die Europawahlen sind für Arbeitnehmer:innen von entscheidender Bedeutung, da sie die Weichen für die nächsten fünf Jahre stellen. In den letzten Jahren konnten Arbeitnehmer:innen wichtige Erfolge verbuchen, wie etwa die Einführung der Mindestlohnrichtlinie. Ebenso war die Richtlinie über die Plattformarbeit ein wichtiger Schritt in Richtung zukunftsorientierter Arbeitspolitik. Wirtschaftliche Interessen dürfen Arbeitnehmer:innenrechte nicht aufwiegen. Es ist besorgniserregend, dass die Realitäten der Lohnentwicklung in der EU oft genug ignoriert werden, während die Reallöhne sinken und die Gewinne steigen.
Die Wettbewerbsfähigkeit Europas muss nachhaltig und sozial sein. Eine Industriestrategie, die den ökologischen und digitalen Wandel vorantreibt und in die Umschulung von Arbeitnehmer:innen investiert, ist unabdingbar. Ein gerechter Übergang der Arbeitswelt erfordert eine umfassende europäische Richtlinie, die auf Antizipation und Dialog basiert. Der Zugang zu bezahlbarem Wohnraum und die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter sind weitere Schlüsselaspekte einer gerechten und inklusiven Gesellschaft.
Die Zukunft der Arbeitnehmer:innenrechte und der sozialen Gerechtigkeit in Europa liegt in unseren Händen. Geh daher auch du am 9. Juni zur Wahl!
Oliver Röpke ist Präsident des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA) und war zuvor Arbeitnehmer:innenpräsident im EWSA sowie Leiter des ÖGB-Europabüros in Brüssel.