3 Fragen an das AK Büro in Brüssel © K Europa / Cemali Bas
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Drei Fragen an das AK Büro in Brüssel 

Drei Fragen, drei Antworten: Was macht des AK Büro in Brüssel? Können sich Betriebs­räte an euch wenden? Wie funktioniert die Interessen­vertretung gegen­über den EU-Institutionen?

Judith  Vorbach 
19.05.2024
in diesem Artikel

    Was macht des AK Büro in Brüssel?

    Als Team von AK EUROPA kämpfen wir für Arbeit­nehmer:innen- und Konsu­ment:innen-Rechte. Wir treten für sozialen und ökologischen Fortschritt und eine Zukunft ein, die von gesell­schaftlicher Verantwortung geprägt ist. Wir agieren als Sprachrohr von Österreich nach Brüssel und sind die Vertretung der Bundes­arbeits­kammer gegenüber den EU-Institutionen, wir kümmern uns um Kontakte zu Interessen­vertretungen und NGOs und wirken bei EU-weiten Kampagnen mit. 

    Außerdem organisieren wir Veranstaltungen und Workshops, vor Ort und online. Umgekehrt beobachten wir für Österreich die Debatten in Brüssel und berichten darüber zum Beispiel in unserem AK EUROPA Newsletter, zu dem man sich auf unserer Website gerne anmelden kann.


    Können sich Betriebsräte an euch wenden?

    Klar. Wir haben auch immer wieder Besucher­gruppen zu Gast – sowohl von der Betriebsrät:innen-Akademie (BRAK) als auch von der Sozial­akademie (SOZAK). Unsere Vorträge gestalten wir gemeinsam mit den Kolleg:innen des ÖGB Europa­büros, mit denen wir eine Büro­gemeinschaft bilden. Schon mehrere Betriebsrät:innen haben im ÖGB Europabüro ein Praktikum absolviert.


    Wie funktioniert die Interessenvertretung gegenüber den EU-Institutionen?

    Die Bundes­arbeits­kammer war schon vor dem EU-Beitritt Österreichs in Brüssel vertreten (ab 1991). AK EUROPA und das ÖGB Europabüro sind schon lange Teil jener Organisationen, die die Rechte der Arbeitnehmer:innen gegenüber den EU-Institutionen vertreten. Diesen steht eine Überzahl an Lobbys für Unternehmens­interessen gegenüber. 

    Auf eine Arbeit­nehmer:innen­vertretung kommen in Brüssel um die 50 Unternehmens­organisationen! Verbände mit freiwilliger Mitgliedschaft und Agenturen, die für Einzel­interessen lobbyieren, bestimmen das Bild. Die Arbeiter­kammer stellt als umfassend repräsentative, demokratisch legitimierte und gesamtwirtschaftlich orientierte Sozial­partner­organisation eine Ausnahme dar. AK EUROPA ist übrigens in der Ständigen Vertretung Österreichs bei der EU angesiedelt.

    Zur Person

    Judith Vorbach hat in Linz Volks­wirtschafts­lehre studiert. Ab 2005 war sie als EU-Referentin in der Arbeiter­kammer OÖ tätig. Seit 2018 ist sie Mitglied im Europäischen Wirtschafts- und Sozial­ausschuss (EWSA). Seit April 2023 leitet sie das AK EUROPA Büro in Brüssel. Ihr inhaltlicher Fokus liegt auf EU-Wirtschaftspolitik und Handels­politik.



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