Zahlreiche Krisen lasten auf der Entwicklung des Wohlstands in Österreich – mit spürbaren Auswirkungen auf die Vielen. Das zeigt nicht nur der Kontostand, das zeigt auch der AK Wohlstandsbericht mit einem Negativ-Hattrick: 2024 ist bereits das dritte Jahr in Folge, in dem sich Österreich nicht aus der Abwärtsspirale befreien kann. Vielen Menschen fehlt zunehmend das Geld, doch es gibt große Unterschiede: „Wir können vor allem im Verteilungsbereich Ungleichheiten sehen“, so AK-Chefökonom Markus Marterbauer.
Fünf zentrale Ziele Was ist Wohlstand ? Was befördert, was verhindert ihn? Die Arbeiterkammer hat fünf zentrale Ziele einer wohlstandsorientierten Wirtschaftspolitik definiert, um Verbesserungen und Verschlechterungen aufzeigen zu können: Gerecht verteilter materieller Wohlstand , Vollbeschäftigung und gute Arbeit , hohe Lebensqualität , intakte Umwelt sowie gesamtstaatliche Stabilität .
Die Erhebung für das Jahr 2024 ist ernüchternd: Ein Schritt vorwärts, vier Schritte zurück. Denn Verbesserungen wurden diesmal nur beim Ziel intakte Umwelt erreicht. Verantwortlich dafür sind positive Entwicklungen im Bereich Klimaschutz, etwa durch die Reduktion der Feinstaubbelastung und Verbesserungen im öffentlichen Verkehr.
Vermögenskonzentration und Gender-Pay-Gap hingegen setzen der Verteilungsgerechtigkeit zu. Multiple Krisen belasten den Arbeitsmarkt. Die Lebensqualität wird durch steigende Kosten beeinträchtigt – und Entwicklungen bei der Produktivität sowie mangelnde demokratische Teilhabe nagen an der gesamtstaatlichen Stabilität.
Der Betriebsrat hilft Direkt angesprochen wird im Wohlstandsbericht aber auch der Betriebsrat , dessen Rechte gestärkt und ausgebaut werden müssen. Denn: Mitbestimmung im Berufsleben führt nachweislich nicht nur zu besseren Arbeitsbedingungen und höheren Löhnen . Sie hat darüber hinaus auch positive Effekte auf das gesellschaftliche Miteinander , indem sie die demokratische Teilhabe stärkt. Nicht zuletzt in Zeiten, in denen immer mehr Arbeitnehmer:innen keine österreichische Staatsbürgerschaft besitzen. Für sie sind Betriebsrats - oder AK-Wahl oft die einzige Möglichkeit, ihre Stimme in Österreich abzugeben.