Psychische Belastungen und Stress am Arbeitsplatz nehmen zu – und damit auch die Heraus­forderungen für Betriebsräte. Der AK Ratgeber „Stress – Psychische Belastung und Stress in der Arbeit“ unterstützt Betriebsräte mit Wissen zu Ursachen, rechtlichem Rahmen und konkreten Lösungs­ansätzen – denn gute Arbeits­bedingungen sind der Schlüssel zu einem gesunden Arbeitsleben.

Was Betriebsräte wissen müssen

Psychischer Stress entsteht, wenn Anforderungen als nicht mehr bewältigbar erlebt werden. Überlastung ist dabei kein Zeichen einer empfindlichen Persönlichkeit, sondern Folge schlechter Arbeits­bedingungen – von Zeitdruck über geringe Einflussmöglichkeiten und fehlende Unterstützung bis hin zu widersprüchlichen Vorgaben. Besonders kritisch wird es, wenn mehrere Faktoren dauerhaft zusammen­wirken. Die Auswirkungen sind vielfältig und können schwerwiegend sein: von Schlafstörungen und Gereiztheit über Konzentrations­probleme und vermehrte Krankenstände bis hin zum Burnout.

Stress-Prävention beginnt im Betrieb

Betriebsräte spielen eine zentrale Rolle bei der Vermeidung von Stress am Arbeitsplatz. Als Ansprech­partner:innen und Brückenbauer zwischen Belegschaft und Arbeit­geber tragen sie dazu bei, Belastungen frühzeitig zu erkennen, für das Thema zu sensibilisieren und Lösungen anzustoßen. Dazu gehört es auch, Themen wie Aufgabenverteilung, Organisation oder Teamkultur aktiv anzusprechen. Ein zentrales Werkzeug ist dabei die gesetzlich vorgeschriebene Arbeits­platz­evaluierung. Betriebsräte begleiten diese, indem sie Gespräche führen, an Steuer­gruppen teilnehmen und gemeinsam mit Arbeitgeber:innen sowie Expert:innen konkrete Lösungen entwickeln.

Ziel ist es, Belastungen zu identifizieren und durch Veränderungen zu verringern oder zu vermeiden: bessere Abläufe, realistische Vorgaben, klare Zuständigkeiten, mehr Unterstützung im Team. Psychische Gesundheit ist das Ergebnis gemeinsamer Verantwortung. Betriebsräte leisten einen wichtigen Beitrag, damit Arbeit nicht krank macht.