Die Klimakrise ist zu einem politischen Thema geworden, an dem niemand vorbeikommt. Die meisten Lösungsvorschläge laufen allerdings entlang gewohnter Bahnen. Anstatt zu fragen, wie wir grundsätzlich leben und wirtschaften wollen, lautet die Devise „Aus der Krise rauswachsen“. Das Mittel der Stunde sind sogenannte „grüne“ Wachstumspakete in all ihren Variationen. Dabei handelt es sich im Kern um Marktanreize, also Subventionen und Gesetze, die klimafreundliche Produktion profitabler machen sollen.
Sehen wir uns das Thema Verkehr an. Das Elektroauto scheint im Vergleich zum klassischen Benzin- oder Dieselfahrzeug auf der Überholspur zu sein. Das E-Auto verbrennt keinen Treibstoff und stößt demnach kein CO2 aus. An sich eine gute Sache. Die Kehrseite der Medaille ist die energie- und ressourcenintensive Produktion der Fahrzeuge, die wiederum ganz und gar nicht umweltfreundlich abläuft. Unterm Strich sind E-Autos ebenso wenig wie die klassischen Verbrennungsmotoren Teil der Lösung der Klimakrise.
Wir können es aus der Klimakrise nur gemeinsam mit einem sozialen und ökologischen Umbau der Wirtschaft schaffen. Das gelingt etwa durch eine gut geplante Industriepolitik mit massiven Investitionen in Wind-, Wasser- und Solarkraftwerke. Auch der Ausbau der Bahn, sowohl beim Güter- als auch Personenverkehr, ist definitiv notwendig. Wir können auf Branchen- und Betriebsebene ebenso Druck aufbauen. Zum Beispiel: Hitzefrei bei Temperaturen über 32,5 Grad Celsius für alle Beschäftigten, die im Freien arbeiten. Oder ein vom Unternehmen bezahltes Klimaticket, das den Umstieg vom Auto auf die Öffis fördert. Mutig in die neuen Zeiten!