Faris arbeitet undokumentiert als Zimmerer in Wien. Seit zwei Monaten wird ihm von der Firma kein Lohn mehr ausbezahlt. Bei jeder Nachfrage vertröstet ihn die Geschäftsleitung. Faris möchte sich nicht an die Behörden wenden, schließlich könnte das nachteilig für sein laufendes Asylverfahren sein.
Schilderungen wie diese sind kein Einzelfall. Menschen ohne reguläre Arbeitserlaubnis oder Aufenthaltstitel, die dennoch in Österreich einer Lohnarbeit nachgehen, sind besonders von Ausbeutung betroffen.
Vor allem im Bau-, im Hotel- und Gastgewerbe sowie in der Reinigungsbranche finden wir Arbeiter:innen ohne Papiere. Einige Geschäftsführungen nutzen gerade diese prekäre Lage aus. In der Folge kommt es zu Lohnbetrug, übermäßigen Arbeitszeiten und auch körperlichen Übergriffen.
Doch ohne Papiere bedeutet nicht ohne Rechte.
Die Anlaufstelle zur gewerkschaftlichen Unterstützung undokumentierter Arbeitender (UNDOK) steht jenen Menschen zur Seite, die sich am Arbeitsmarkt kaum wehren können. Die Expert:innen von UNDOK beraten anonym und kostenlos in mehreren Sprachen zu den Themen Arbeits- und Sozialrecht.
Die vom Sozialministerium finanzierte und im ÖGB-Catamaran ansässige Beratungsstelle arbeitet eng mit den Gewerkschaften zusammen. So konnte UNDOK auch Faris weiterhelfen. Ein gemeinsamer Brief mit der Gewerkschaft Bau-Holz an den Betrieb veranlasste die Geschäftsführung, Faris seinen ausstehenden Lohn auszubezahlen.
Unterstütze genau jene Menschen, die eine starke Vertretung dringend brauchen. Beim Workshop „Arbeiten ohne Papiere … aber nicht ohne Rechte“ erfährst du, welche Rechte undokumentiert arbeitende Beschäftigte haben, wie sie eingefordert und durchgesetzt werden können. Damit helft ihr nicht nur direkt den Betroffenen, sondern bekämpft auch aktiv Lohn- und Sozialdumping.
Die Workshops sind kostenlos, dauern ca. 90 Minuten und werden auf Anfrage für euch und eure Kolleg:innen angeboten. Info und Kontakt: workshops@undok.at