Der „Streik“ existierte in Österreich über Jahrzehnte hinweg praktisch nur auf dem Papier. Wo in anderen europäischen Ländern in Streiktagen und -wochen gerechnet wurde, sprach man in Österreich lediglich von Streikminuten. Das hat viel mit der gelernten sozialpartnerschaftlichen Praxis zu tun. Dennoch spielt auch hier beim Verhandeln implizit die Möglichkeit, dass Arbeiter:innen und Angestellte die Arbeit niederlegen, eine wichtige Rolle.
Ein Streik ist eine organisierte Form des Arbeitskampfes. Die Beschäftigten legen gemeinschaftlich ihre Arbeit nieder und wollen bestimmte Forderungen gegenüber den Unternehmen durchsetzen. Dabei bedienen sie sich einer Reihe von Methoden, wie zum Beispiel komplett die Arbeit niederzulegen oder die Arbeit extra langsam durchzuführen – ein sogenannter Bummelstreik. Arbeiter:innen und Angestellte können einen einzelnen Betrieb bestreiken, in einer Branche die Arbeit niederlegen und sogar das Wirtschaftsleben im ganzen Land im „Generalstreik“ lahmlegen.